Umleitung

In seiner Kindheit gab es diese Achtziger Jahre Witze, die schon damals nicht besonders gut waren und es mit der Zeit mit Sicherheit nicht besser geworden sind. „Wie heißt der Verkehrsminister von China?“ „Um Lei Tung.“ Was haben alle gelacht. Die meisten dieser Witze waren nicht besser, meistens gingen sie unter die Gürtellinie. Heute würde man von verstecktem Rassismus sprechen, wo damals von reinem Wortwitz ausgegangen worden war. Tatsächlich müssten in der heutigen Zeit der politisch korrekten Hinterfragung von allem und jedem die meisten Witze als inkorrekt oder zumindest politisch unkorrekt klassifiziert werden und einige Menschen kennen da wirklich keinen Spaß. Man stelle sich einfach mal vor, die derben Späße der Monty Pothons würden da hinterfragt und auf die Goldwaage gelegt. Brian? Flying Circus? Aber es soll ja tatsächlich auch Komiker geben, die sich gerade damit ihr Geld verdienen, schlechte Witze über Minderheiten und Frauen machen. Manchmal, und das sei an dieser Stelle zugegeben, auch gute. All dies geht Herrn Nipp bei dieser Umleitung, die ihn nun umleitet, durch den Kopf. Kurz vor der Ankunft am Ziel hat sich eine Baustelle aufgetan, ein Fußgängerüberweg wird repariert. Nun schickt man den kompletten Verkehr über eine kleine Nebenstraße, die für das Aufkommen des Berufsverkehrs in keiner Weise ausgebaut ist, durch einen Kreisverkehr, der normalerweise dazu gedacht ist, minütlich vielleicht ein zwei Autos aufzunehmen. Herr Nipp allerdings rollte nun mit einer Karawane da durch. Die komplette Straße verstopft, nichts geht mehr. Fast wie beim Roulette. Für die zwanzig Meter bis zum Ziel braucht er nun fast 500 Meter Umweg und über eine viertel Stunde. In solchen Situation sollte man einfach anhalten, aussteigen und über die Baustelle zu Fuß gehen, aber jetzt sind es höchstens noch fünf Minuten, da lohnt das auch nicht mehr.

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