Schuhe entsorgen

Zu sagen, etwas sei so oder so, weil schon die Alten es so gesehen haben, gehört nicht in die Welt und das Denkumfeld von Herrn Nipp. Sicherlich gibt e viele Momente, in denen er mit den Aussagen und Handlungen seiner nunmehr schon lang verstorbenen Eltern abgleicht, etwa bei der Gartenarbeit, doch in vielen Fällen ist er sich durchaus sicher und bewusst, dass ein striktes Befolgen derer Handlungsvorgaben nicht unbedingt zielführend wäre. viele Dinge macht er im Garten ähnlich, wie ihm vorgegeben, doch trägt er keinen Mist von Kühen mehr ein, weiß er doch, wie oft dieser belastet ist mit Medikamenten aller Art. Gleich bleibt er allerdings in der Auffassung, dass möglichst kein Halm den Garten verlassen sollte, sondern dieser zu kompostieren ist. Hatte seine Mutter die Idee der heute weitläufig praktizierten thermischen Verwertung von Müll geradezu verinnerlicht, so findet er es heute nicht mehr angemessen, die abgetragenen Schuhe im Kaminofen zu verbrennen, man denke nur an diesen lieblich stinkenden Rauch aus verbranntem Leder und Kunststoff, der sich über die gesamte Straße legen würde. Er sieht jetzt schon die Nachbarin mit tränenden Augen vor der Tür stehen, das könne doch nicht sein, dass man nachmittags noch nicht einml mehr ungestört Rasen mähen könne. Seiner Ansicht ist Mülltrennung besser, man sollte die Schuhe etwa zur Altkleidersammlung geben und nicht kompostieren. Auch wenn er weiß, dass die Müllentsorger keine Probleme damit haben, das sorgsam Getrennte irgendwann wieder zusammenzuschütten und in einem Zementwerk als Brennstoff zu verwenden. Oh nein, denkt er, dieser Gedanke ist mir jetzt ganz unbeabsichtigt herausgerutscht.

Dieser Beitrag wurde unter Allgemein veröffentlicht. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.