auf der Fensterbank

Da stehen seine Töpfe, ohne jegliche Verzierung stehen seine Töpfe dort. Schlichte Tontöpfe, die man im Gartencenter für einige Euros bekommen kann, darunter eine dazu passende Schale. Diese Töpfe sind in einem einfachen Sinne schön, sie kommen nämlich ohne Überfluss daher. An keiner Stelle ist etwas Besonderes zu sehen, sie sind von allen Seiten gleich, nur irden ihre Farbe. Fast jedes Jahr kauft Herr Nipp einige dieser Gefäße, denn fast jedes Jahr verschenkt er einige von ihnen. Sie werden genutzt, um Pflanzen darin anzuziehen. Schon im ausgehenden Winter säht er darin, was er im vorogen Jahr gesammelt hat, wartet und lässt die Pflanzen wachsen, er pickiert sie, nimmt einige wenige für den eigenen Garten und dann irgendwann verschenkt er den Rest. Mal waren es Alante, mal auch Feigen, die er aus Stecklingen gezogen hatte. Dieses Jahr hat er einige gelbe Disteln gesäht, deren Namen er nicht kennt und viele Schwarzwurzeln, nicht um sie zu essen, er wartet gespannt auf die Blüten. Gelbe Blüten. Er weiß nicht warum, aber jedes Jahr wird er von gelben Blüten angezogen, wie die kleinen schwarzen Käfer in den siebziger Jahren von den gelben Pullovern. Jedes Jahr erfreut er sich daran wie ein Kind, auch er hatte damals einen gelben Rolli, und dann umso mehr, wenn auch andere ihre Freude an den Blumen haben.

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