Eintopf

Wenn das Feuer den Kamin zum Knacken bringt, weil sich durch die Wärme und folgende Hitze das Metall ausdehnt, an jeder Stelle zu einer etwas anderen Zeit, wenn die Hose langsam heiß wird, weil er davor steht und von Minute zu Minute einige Zentimeter nach vorne gehen muss, um einen Wohlfühlzustand zu erreichen und der ist bei Eichenholz in größerer Entfernung als bei Pappel, wenn die Finger ihre Taubheit verlieren, die über eine Stunde anhielt, wenn die Sachen dann gepackt liegen bleiben, weil er nicht mehr nach draußen gehen will, dann weiß er, dass es wirklich Winter ist. Weiß, kalt und in der Früh noch dunkel, lange dunkel. Dann bleibt der Kühlschrank eben leer. Was bleibt, ist das Aufbrauchen der letzten Gemüse, die eingelagert waren. So schneidet er eine Pastinake, einige Kartoffeln, eine Lauchstange, einige Rosenköhlchen, eine Knoblauchzehe, einige Möhren und eine Rotebeeteknolle in gleichmäßig große Stückchen klein und schmeckt mit Gemüsebrühe ab. Einfaches Essen für kalte Tage. Eintopf. Ach ja, wie immer nicht zu vergessen, jene Prise Curry und einige Löffel Kokoscreme. So schmeckt es unerwartet gut. Auf dem Teller dann noch eine nette Drappierung mit den letzten Kressesprossen, Pinienkernen und einigen Streifen des spanischen Käses, der er geschenkt bekommen hatte.

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