Übermüdet (1997)

Der Punkt, an dem ich schlafen wollte, konnte und hätte sollen, ist lange vorbei. Dieses seltsame Gefühl der Übernächtigung. Übermächtig war der Bruder Schlaf dann doch wohl nicht, ihn zu besiegen, nicht aufzugeben, Härte und Unnachgiebigkeit gegen sich selbst zu zeigen, lächerlich.

Draußen hört man langsam die Autos der Dicsokids heimkehren. Man war unter Leuten, hat getanzt, gelacht, getrunken. Die Pillen sind geschluckt und keine hatte mehr was zum Nachschieben, der Chillout brachte es auch nicht mehr, noch rumgebaggert, alles ent oder weder. Hat die Sorgen und kleinen Nöte erkennen.

Eine Einladung heute wurde ausgeschlagen. Einfach mal Ruhe haben wollen. Ein paar Dinge klüngeln, sich Zeit lassen für Unwichtigkeiten und Eingelulle. Die Zeit raste wieder vorbei, immer streng linear. Eine Stunde nach der anderen. Die Ohren sausen schon seit Stunden und die Augen haben aufgegeben zu tränen. Man hält sich noch an Kleinigkeiten fest, um sich nicht selbst und uns zu vergessen.
Oben wartet wieder einmal ein vorgewärmtes Bett und der Kamin flackert so schön.

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