Amseln

Früher dachte Herr Nipp immer, die Amseln seien dumm, da sie überall ihre Nester bauen, so oft einsehbar für andere. Heute ist er anderer Meinung. Die Amseln können überall ihre Jnugen aufziehen und sind damit auch überall überlebensfähig. Was soll daran dumm sein?

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Espresso

Sie haben sich für um drei in der Stadt verabredet zum Espresso Trinken. Natürlich sind sie pünktlich, rechnet man mal die drei vier Minuten ab, die eine von ihnen zu spät kommt. Aber dafür kann sie nun wirklich nichts, sie hatte die Strecke, die sie erst dreihundert Mal dieses Jahr gefahren ist, einfach falsch eingeschätzt. Bei sieben Minuten Fahrtzeit reicht es eben nicht, wenn erst um drei vor drei losgefahren wird. Aber darauf will Herr Nipp an diesem sonnigen Sonntag wirklich nicht herumreiten, das wäre ja noch schöner, sich die Stimmung selbst zu versauen. Außerdem sind drei oder vier Minuten wirklich nicht so schlimm und die andere Freundin war schließlich fünf Minuten zu früh da. Und zu früh ist auch unpünktlich.

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treffen (es geschehen noch Zeichen und Wunden)

Es ist immer schön Freunde zu treffen, dachte der Boxer und zog die Handschuhe aus.

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Freund

Ein Freund, denkt Herr Nipp, ist wahrscheinlich nicht derjenige, der mir in allem zustimmen wird, sondern mit dem ich vergnügliche Diskurse führen kann. Allerdings, muss er dabei zugeben, ist es notwendig, dass dabei, bei allem Meinungsverschiedenheiten, ein gewisses gemeinsames Grundverständnis herrscht. Er bückt sich zu dem Hund herunter und streichelt ihm liebevoll den Kopf.

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Wiedersehen

Da stehen sie nun und haben sich vielleicht schon einige Jahre nicht mehr gesehen, dabei hatten sie sich doch damals alle versprochen, irgendwie den Kontakt zu halten. Es hat sie hinausgezogen in die große weite Welt, wie Volkes Stimme so gerne sagt. Sie haben ihre Ausbildungen abgeschlossen, haben vielleicht geheiratet, einige Kinder wurden ins Dasein gesetzt. Sie haben sich als was auch immer geoutet, haben vielleicht auch Karriere gemacht, all die Anwälte, Richter, Lehrer, Unternehmer, die Angestellten und zwei Hausfrauen. Herr Nipp hört, der eine sei ständig in aller Herren Länder unterwegs und habe eine wunderschöne Frau. Bilder werden gezeigt, Meine Frau, Mein Auto, Mein Haus, das Pferd und so weiter. Ich mir mein. Er hört auch, die andere habe sich aus dem Dreck nach oben gearbeitet, mache jetzt noch ihre Dissertation. Respekt all dem gegenüber. Er hört von Unternehmensgründern, von glücklichen und zufriedenen Menschen. Jeder und jede stellt sich so dar, wie er oder sie gesehen werden möchte. Einige aber reden gar nicht von sich, sie hören zu, sie lächeln manchmal, nicht gequält, eher belustigt. Das sind die sogenannten Aussteiger, denen diese Welt des Müssens und der Selbstdarstellung doch irgendwie fremd geblieben ist. Ein kliner Teil nur. Es hat sich letztlich also nichts verändert, die Menschen bleiben, was sie sind. Sie streben nach dem Besseren.

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